Zahlreiche Philosophen haben den Geist als etwas Immaterielles und nicht Lokalisierbares angesehen. Der französische Philosoph René Descartes hat im 17. Jahrhundert zum ersten Mal versucht, die Wechsel- beziehung von Gehirn und Geist zu erforschen. Seine Theorie des Dualismus, wonach der Geist getrennt vom Gehirn existiere, beherrschte lange Zeit das Denken der Philosophen. Heute lehnen fast alle modernen Naturwissenschaften Descartes’ Vorstellung von einer Trennung von Geist und Gehirn ab. Die meisten sind vielmehr der entgegengesetzten Meinung: Geist entsteht irgendwie aus der Tätigkeit des Gehirns.

  • 涉及表达”观点”
    • ansehen
      • N sieht A als A an
      • N 把 A 看成 A
    • ablehnen
      • N lehnt A ab
      • N 拒绝 A

Zu dieser veränderten Auffassung hat vor allen Dingen die moderne Hirnforschung beigetragen, die in der Lage ist, unterschiedliche geistige Prozesse im Gehirn zu lokalisieren. So kann man zum Beispiel feststellen, welche Gehirnbereiche aktiv sind, wenn ein Mensch spricht oder liest, ein Geräusch hört oder eine mathematische Aufgabe zu lösen versucht.

  • beitragen
    • N trägt zu D bei
    • N 对 D 有贡献
  • N ist in der Lage, … zu Inf. = können
  • das Geräusch 自然界, 没有生命发出的声音
    • die Stimme, n 人或动物发出的声音
    • der Schall, e 物理声波
    • der Ton, ..e 人说话的语气
      • den richtigen Ton haben/verwenden/achten
    • der Klang, ..e 乐器的声音
    • die Klage,n 咒骂身
    • der Akzent,e 重音

Bewusstsein wird als Wahrnehmen, Erkennen, Vorstellen, Erinnern und Handeln empfunden. Bei allem, was ich tue und erlebe, habe ich das Gefühl, dass ich es bin, der etwas tut und erlebt, dass ich wach und bei Bewusstsein” bin. Gleichzeitig wissen wir, dass der überwiegende Teil von dem, was wir tun oder wahrnehmen, uns kaum bewusst ist, auch wenn wir durchaus „wach” sind. Das gilt etwa für die Kontrolle unserer Körperhaltung oder für das Gehen. Besondere Aufmerksamkeit würde hier sogar stören, z.B. dann, wenn wir uns darauf konzentrieren wollten, wie wir gehen. Unbewusst gehen natürlich auch alle automatisierten Handlungen vor sich. Unser Gehirn versucht stets, Abläufe so weit wie möglich zu automatisieren und damit aus dem Bewusstsein zu verbannen, denn dadurch wird seine Arbeit schneller und effektiver.

  • N automatisiert A
    • N 自动化 A
    • automatiserte Handlung
  • N geht vor sich
    • N 发生
  • stets ←近→ ständig ←近→ ununterbrochen
  • so weit wie möglich zu Inf.
    • 尽可能做某事
  • verbannen
    • N verbannt A
    • N 驱逐流放 A
    • Unser Gehirn verbannt die Abläufe.

Dagegen gibt es bestimmte Leistungen, die wir zunächst nicht ohne volle Aufmerksamkeit vollbringen können. Dazu gehören immer die ersten Schritte beim Erlernen komplizierter motorischer Fertigkeiten. Fahrrad fahren, Klavier spielen oder eine komplizierte Maschine bedienen - all dies können wir nicht lernen, ohne uns darauf zu konzentrieren. Mit zunehmender Übung verringert sich jedoch der Aufwand an Konzentration und Aufmerksamkeit, bis alles “wie geschmiertläuft. Lenken wir dann unsere Aufmerksamkeit auf Details dieser Handlung, stören wir häufig sogar deren reibungslosen Ablauf. Permanente Aufmerksamkeit verlangen das Verstehen und Lernen von gesprochenen oder geschriebenen sprachlichen Informationen. Wir können den Sinn von Gesprochenem (oder Geschriebenem) nicht erfassen, ohne dass wir dieses bewusst wahrnehmen.

  • vollbringen
    • N vollbringt A
    • N 做, 完成 A
    • bestimmte Leistungen vollbringen
  • motorisch
    • 运动方面的
  • bedienen
    • N bedient A
    • N 服务 A (A=人)/N 操作 A (A=机器)
    • die Bedienung, en 服务员
  • verringern
    • N verringert sich/A
    • N 减少 自己/A
    • der Aufwand an Konzentration und Aufmerksamkeit verringert sich.
  • schmieren
    • 随意涂抹, 胡写乱画 das Schmierpapier 草稿纸
    • 给机器涂润滑油 das Schmiergeld 贿赂款
  • lenken
    • N lenkt A auf A
    • N 使 A 偏向/对准 A
    • das Lenkrad 方向盘
    • ablenken
      • N lenkt A/sich von D ab
      • N 转移 A/sich 的注意力,从 D 那里转到其他地方
      • Das Lachen kann uns und andere von der peinlichen Situation ablenken.
      • N lässt sich ablenken
      • N 允许自己分心
  • permanent ←反→ vergänglich
  • erfassen
    • N erfasst A
    • N 领会 A

Aufmerksamkeit und Bewusstheit werden ganz wesentlich durch das Gedächtnis gesteuert. Wenn wir z.B. eine Blume sehen, werden die visuellen Signale blitzschnell mit Gedächtnisinhalten verglichen. Es ist nicht erforderlich, dass wir alle Einzelheiten der Blume wie Größe, Form, Farbe, Geruch usw. wirklich bewusst wahrnehmen. Das Gedächtnis prüft, ob die eintreffenden Signale zu einem sinnvollen Eindruck zusammengefasst werden können. Es vervollständigt die wenigen Sinnesinformationen zu einem kompletten Bild: Wir sehen und erkennen eine Rose.

  • eintreffen
    • N trifft ein
    • N 到达, 抵达
    • eintreffend 进入的
  • vervollständigen
    • N vervollständigt A
    • N 使 A 变完整, 完善

Sehr vieles von dem, was wir subjektiv als unmittelbare Wahrnehmung erleben, stammt gar nicht direkt von den Sinnesorganen, sondern aus dem Gedächtnis und wurde nur durch aktuelle Sinnesreize aktiviert. Diese hohe Kreativität unseres Wahrnehmungssystems ist die Grundlage unserer Fähigkeit, komplette Wahrnehmungen” zu erleben, auch wenn die Zeit gar nicht ausreicht, um alle Details mit den Sinnesorganen „abzutasten”. Gleichzeitig ist sie aber auch für viele „Fehlleistungen” unserer Wahmehmung verantwortlich. Oft übersehen wir z.B. etwas, was direkt vor unseren Augen liegt, weil wir es dort nicht erwarten („den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“).

  • „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“ 一页障目
  • tasten
    • N tastet A
    • N 摸 A
    • N tastet (sich)
    • N 摸索
    • die Taste, n 按键(电梯, 开关…)
    • die Tastatur 键盘
    • der Tastsinn 触觉
  • abtasten
    • N tastet A ab
    • N 试探/扫描 A (ab 很快,不会很长时间 + tasten 摸)

Wenn wir etwas bewusst erleben, also unsere Aufmerksamkeit auf etwas richten, bedeutet dies, dass unser Gehirn arbeitet und ein neues Problem mit Hilfe des Gedächtnisses zu lösen versucht. Was wir als Bewusstsein oder Geist empfinden, spiegelt die „Arbeit des Gehirns wider. Auf diesem Hintergrund müssen wir davon ausgehen, dass Bewusstsein ein Zustand des Gehirns ist.